Social Media für soziale Zwecke

Wenn irgendwo eine Katastrophe passiert, dann will die Welt auch wissen was da los war.
Allen voran haben natürlich Betroffene und Angehörige den Wunsch nach Informationen, die über die üblichen medialen Informationshäpchen hinausgehen. Deshalb hat sich unter anderem das Google-Headquater in Tokyo praktisch sofort nach dem Erdbeben daran gemacht, Informationen zu sammeln, zu verifizieren und so aufzubereiten, dass sie versteh- und nutzbar werden. Der Umfang und die Funktionalität der dabei entstandenen Seite ist atemberaubend und sie zeigt auf, wozu neue Medien in solchen Fällen genutzt werden können.

Informationsbereitstellung:

Informationen sind DAS Geschäftsfeld von Google. In Krisenfällen bekommen Dienste, die Google auch schon vorher gratis anbot, aber oft neue Funktionen und somit eine zusätzliche Qualität.  Maps werden mit zusätzlichen Daten gefüllt und zeigen neben betroffenen Orten auch gleich Notunterkünfte an. Google Earth Dateien ermöglichen 3-Dimensionale Ansichten von Gebäuden die im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen und die Google-Translater-App hat einen Konversationsmodus der es ermöglicht mit japanisch sprechenden Personen ein halbwegs zielführendes Gespräch zu führen.

Aber Google hat natürlich nicht die Informations(sammel)hoheit. Auch auf Wikipedia hat sich zum aktuellen Anlass, dem Tohoku-Erdbeben 2011, eine umfangreiche Seite generiert, die in über 80 Sprachen übersetzt bzw. erstellt wurde. Über die englischen Seite findet man z.B. eine Grafik die gut aufbereitet die gemessenen Strahlungswerte von Fukushima mit anderen Ereignissen auf einer Skala darstellt.

Auch der zur traurigen Berühmtheit gelangter Energiekonzern Tepco nützt social media um die Menschen mit Informationen zu versorgen. Das diese Informationen nicht immer für bare Münze genommen werden dürfen, ist wohl schon vielen aufgefallen, aber zumindest die Stromausfalls-Warnungen könnten den Bewohnern Japans ihren Dienst erweisen.

Neben allgemeinen Informationen bietet das Web 2.0 auch neue Möglichkeiten ganz konkret nach Personen zu suchen. Der Person-Finder ermöglicht die Personensuche, egal ob man den Namen kennt oder nur die Adresse oder Handynummer. Auch über youtube können Personen gesucht werden, die in den Notunterkünften kurze Videos drehen um Angehörigen und Suchenden zu zeigen, dass sie am Leben sind. Auf Picasa wurden hunderte Fotos von Namenslisten hochgeladen.

Awareness- und Fundraising:

Social Media kann nicht nur benutzt werden um Informationen zu verteilen, sondern auch um Menschen zum Handeln zu ermutigen. Unzählige Aktionen und Demonstrationen wurden schon per Social-Media-Kanälen verein- und verlautbart. Im Krisenfall ist das Gebot der Stunde Helfen und je weiter man vom Geschehen entfernt und je unorganisierter man ist, desto sinnvoller ist es mit Geldspenden zu helfen. Über die Google Chrisis Response Seite kann man per Google-Checkout spenden, andere Organisationen wie „Save the Children“ rufen über Facebook erfolgreich zum Spenden auf und werden dabei tatkräftig von der riesigen Farmville-Community unterstützt, deren Social-Gamer schon für die Haiti-Opfer über 1,5 Millionen Dollar gespendet haben.

Wenn man nicht spenden kann oder will, kann man noch immer für die gute Sache werben. Banner und Badges sind schnell in Websites eingebunden bzw. in Profilfotos eingefügt bzw. auf der Profilseite sichtbar gemacht.

 

 


Über wan

wunderheiler - großmaul - clown - extemporist - schaumschläger - rhapsode - schweinepriester