Social Media im Urlaub – Teil 2

Sightseeing in Dublin auf die Wikingerart

Das Wetter ist in Linz jetzt endlich so richtig abturnend,
dass befriedigt geglaubte Urlaubsbedürfnisse auferweckt werden, oder zumindest süße Reiseerinnerungen hoch kommen. Ich erinnere mich plötzlich wieder an zwei Tools, die mir neben Google (siehe Social Media im Urlaub – Teil 1)
den Urlaub erleichtert haben:

Foursquare und Tripadvisor

Zwei Schwergewichte wenn es um darum geht Hotels, Restaurants und Sehenswürdigkeiten zu bewerten bzw. zu beschreiben. Seitdem viele Mobiltelefone GPS und Internetverbindung haben, machen diese Dienste auch wirklich Sinn, weil man dadurch unkompliziert vor Ort recherchieren kann, welche Angebote sich in der Nähe befinden und wie diese von anderen Usern eingeschätzt werden.

Ich beginne mal mit Foursquare. Die über 10 Millionen User nützen Foursquare um an Orten virtuell einzuchecken. Das funktionert so, dass per GPS-Fähigen Mobiltelefon der Standort ermittelt wird, die näheren Orte die auf Foursquare von einem anderen User, oder einem selbst, eingetragen wurden aufscheinen und mit dem Butten „Hier einchecken“ dort eingecheckt (siehe Nummer 1) wird. Dann wird noch entschieden, ob die Information, wo gerade eingecheckt wurde, an Foursquare-Freunde weitergegeben, oder gar auf Facebook oder twitter veröffentlicht wird. Aber das sind nicht die einzigen Funktionen von Foursquare. Die User können Tipps (2) abgeben, sich eine To-Do-Liste anlegen und sogar zeitnah sehen welche Freunde gerade im Kaffee um die Ecke sitzen und nur darauf warten einen Besuch abgestattet zu bekommen (3). Um dem Ganzen noch eine spielerisch-kompetitive Seite zu verpassen, besteht bei mehrmaligen Einchecken an einem Ort die Chance Mayor (4), also BürgermeisterIn, dieses Ortes zu werden.Bild anklicken um es zu vergrößern

Neben dem offiziellen Outing als (Nachwuchs)Nerd bringt das Mayorship auch mehr Punkte beim Einchecken, die wiederum auf eine Freundes-Rangliste (5) Auswirkungen haben. Darüber hinaus kann man auch noch Badges für „besondere Leistungen“ bekommen. Mein Lieblingsbadge habe ich mir auf einer Fähre in Irland geholt, den „I’m on a boat-Badge“ (6). Ja, „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“ (frei nach Friedrich Schiller)

Kurz gesagt, auf Foursquare veröffentlichen die UserInnen ihren geografischen Alltag und weniger Reise bzw. Urlaubsspezifische Informationen. Das hat aber auch Vorteile, da die Tipps oft von Locals sind. Dazu habe ich das Gefühl, dass die Community eher jung ist. Die Tips und Empfehlungen entsprachen meist auch meinem eigenen Eindruck und Geschmack, und die wunderbare Bäckerei in der Thomas Street, Dublin hätte ich ohne Foursquare-Tipp wohl nie gefunden.

Hotels und Unterkünfte sind zwar auch auch vertreten, aber da ein Ranking-System fehlt kann man die Informationen nur schwer ordnen. Ein weiterer Nachteil von Foursquare ist darin zu sehen, dass es schon fast zu location-fixiert funktioniert. Es ist mit der Mobil-App nicht möglich Orte anzuwählen, die weiter als 20 KM entfernt sind. Das kann schon mal ärgerlich sein, wenn man z.B. die Busfahrt dazu nützen will, sich über die „angesagten“ Venues des Zielortes vorab zu informieren.

 

Weiter geht’s mit TripAdvisor. Ich benutze diese App ja ausschließlich im Urlaub, weil sie mir im Alltag einfach zu wenig spielerisch ist, aber auf Reisen entfaltet die Platform ihre ganze Power und macht ihrem Namen alle Ehre. Die 20 Millionen registrierten Mitglieder und 50 Millionen eingetragenen Erfahrungsberichte machen es zum übermächtigen Tool wenn es um Hotels, Restaurants und Freizeitangebote geht. Das Carlton Dublin Airport Hotel hat auf Trip-Advisor 226 Bewertungen (7). Da kann man sich schon mal besser ein Bild machen, als durch den einsamen Tipp auf foursquare. Gleichzeitig gibt TripAdviser auch immer eine Preisspanne an (8) und lässt die Ergebnisse auch danach sortieren. Sehr smart, aber es geht noch weiter.

Aus der Trip Advisor App lässt ich auch direkt der gewählte Ort anrufen, anmailen und auch in der original Google-Map anzeigen (9). Manchmal verweist der Eintrag auch auf die Homepage. Kurzum die eingetragenen Daten lassen sich sehr leicht an die nächste Anwendung weitergeben. Einziges „nicht ganz so tolles“ Erlebnis mit TripAdvisor hatte ich in Kilkenny, in der eine Bar empfohlen und angepriesen wurde, die auf mich wie der langweiligste Ort Nordeuropas wirkte. Als ich mir die Bewertungen noch mal las, begann ich zu vermuten, dass die Einträge eher aus der 60+ Community stammten und ich einfach nicht zum Zielpublikum des Pubs gehörte. Tja den hippen Shit der lokalen Bobos findet man auf TripAdvisor eher weniger. Nichts desto trotz ist TripAdvisor das Urlaubs-Tool neben der Google-App-family, da die Community sehr engagiert und eben noch ein paar hundert Bewertungen pro Ort voraus ist.

Kurzzusammenfassung und dann Schluss:


+ spielerisch
+ Echtzeit (Wer ist gerade hier?)
+ Angebote

– weniger für Hotels und Unterkünfte
– App zeigt keine Orte an die weiter als 20km entfernt sind

 


+ riesige engagierte Community
+ spezialisiert auf Hotels, Restaurants und Freizeitangbote
+ Preisangaben
+ praktische „Datenweitergabe“ an andere Apps (wie Telefon, Browser oder google-maps)


Über wan

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