Bestehende Social Media Plattformen zu nutzen – eine einfache Sache. Sicher, sich auf Twitter, Xing, Facebook anzumelden und dort zu kommunizieren oder eine Rezension zu einem Produkt in einem Webshop von Amazon abzugeben, ist für viele heute keine Herausforderung mehr. Einen brauchbaren Artikel bei Wikipedia zu erstellen, benötigt dagegen schon etwas mehr Know-how.
Ich möchte noch einen Schritt weitergehen und ein eigenes Wiki für meine Heimatgemeinde erstellen. Warum ich das mache und vor allem wie es mir dabei ergeht möchte ich in diesem Blog in laufenden Beiträgen reflektieren. Mögen meine Erfahrungen und Erkenntnisse auch für andere hilfreich sein!
Was bisher geschah …
Schon vor mehreren Jahren wurde die Idee geboren, für meine Heimatgemeinde ein eigenes Heimatbuch zu erstellen. Präsentationstermin soll ein Gemeindejubiläum im Jahr 2014 sein. Mehrere Personen besuchten einschlägige Fachseminare. Dann schlief das Projekt wieder ein.
Im Frühjahr 2010 wurde nochmals Anlauf genommen. Verschiedensten Vereine und Institutionen haben seither ihre Beiträge zum Buch im Gemeindeamt abgegeben. Bei einer Besprechung im Jänner 2011 schlug ich nun dem ehrenamtlich arbeitenden Heimatbuch-Gremium vor, statt einem Heimatbuch ein Wiki zu machen. Die Vorteile sind für mich klar: Da bei einem Wiki viel mehr Menschen beim Sammeln und Verfeinern der Informationen mitwirken können, ist dieses Medium gegenüber einem herkömmlichen Redaktionsteam wesentlich demokratischer und exakter, was Auswahl und Gewichtung der Schwerpunkte und Korrektheit der Inhalte betrifft. Es nutzt die kollektive Intelligenz. Durch Verlinkungen ist eine weit größere Tiefe möglich, wesentlich mehr Fotos, Grafiken, Landkarten und sogar Videos können in diese Form der Gemeindedokumentation einfließen.
Die erste Herausforderung bestand darin, dass viele von den anwesenden Personen, darunter großteils Pensionisten, noch nie etwas von einem Wiki, auch nicht von Wikipedia als berühmtestes Anwendungsbeispiel, gehört hatten. Es galt also, das Wiki-Prinzip und die grundsätzliche Arbeitsweise zu erklären.
Die Arbeit in bzw. an einem Wiki braucht ein Umdenken, da sie Vertrauen und Offenheit für andere Ideen verlangt. Der Ansatz, dass sich jeder bei diesem neuen Gemeinde-Wiki anmelden kann, um Artikel zu erstellen und diese Dokument und Seite dann nicht dem jeweiligen Autor „gehören“, sondern für jeden anderen bearbeitbar bleiben, stellt einen Paradigmenwechsel in der Mediennutzung dar. Nach einigen skeptischen Fragen und einer längeren Diskussion wurde der Beschluss gefasst, den Schritt Richtung Gemeinde-Wiki zu wagen.
Ein Wiki ist jedoch kein Heimatbuch. Ein solches möchte der Bürgermeister allerdings unbedingt bei der Feier am Jahr 2014 präsentieren. Ein Wiki kann man ja kaum jemanden bei einem Festakt überreichen oder zuhause ins Regal stellen. Außerdem sind besonders im ländlichen Bereich viel Ältere mit der Nutzung des Internets völlig überfordert. Das Gemeinde-Wiki wird daher mit seiner Sammlung an Artikeln und Medien zugleich als Grundlage und Vorstufe zu einem Heimatbuch dienen.
Die ersten Schritte zum Wiki
In der Zwischenzeit habe ich mit einigen Administratoren von Regional-Wikis Kontakt aufgenommen, um mehr über Herangehensweise, Anforderungen, Gefahren, technischen Voraussetzungen und finanziellen Aufwendungen zu erfahren. Folgende nächste Schritte sind nun notwendig, um unser Wiki ins Leben zu rufen:
- Mindestens drei Peronen finden, die nach der Wiki-Philosophie arbeiten möchten. Diese drei bilden mit mir zusammen als Administratoren das „Redaktionsteam“. (Natürlich könnten es auch weniger Personen sein, jedoch kommt dann die Wiki-Idee des gemeinsamen Erarbeitens und Verfeinerns nicht so zur Entfaltung.)
- Die Gratis-Software mediawiki downloaden.
- Einen Serverplatz bei einem Provider reservieren.
- Eine eigene Domain über den Provider registrieren lassen.
- Die Wiki-Software auf dem Server zum Laufen zu bringen. (Dazu werde ich die Unterstützung eines EDV-Fachmannes in Anspruch nehmen.)
Wie die Umsetzung dieser Schritte geklappt hat und wie es weiter geht, gibt´s dann in der Wiki Episode 2 zu lesen.
Einfach erklärt findest du nähere Infos zu Wikis auf dieser Seite (die übrigens selbst ein Wiki ist): Wikihilfe
Dazu noch ein Beispiel von einem Regional-Wiki aus Österreich, das am April 2010 gegründet wurde: Atterwiki
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