In Social Media die eigene Privatsphäre zu schützen ist eine Herausforderung: Einerseits will man sich selbst präsentieren, um andere an seinem Leben teilhaben zu lassen, andererseits gilt es zu verhindern, dass persönliche Angaben missbraucht werden.
Genauso wie im physischen Leben ist es auch in den Sozialen Netzwerken notwendig, deine Beziehungen zu anderen Menschen zu unterscheiden. In den Sozialen Netzwerken heißen sie zwar alle „Freunde“, doch in Wirklichkeit sind es …
- Fremde
- Bekannte
- gute Bekannte
- FreundInnen
- enge FreundInnen,
mit denen du in Kontakt trittst. Wo in dieser Kategorie würdest du Eltern, Verwandte, LehrerInnen, KollegInnen, Vorgesetzte einordnen?
1. Inszeniere deinen Auftritt!
Überlege dir einen NutzerInnen-Namen und wähle ein Profilfoto, unter dem du auch in der analogen Welt in der Öffentlichkeit auftreten würdest.
2. Überprüfe deine Einstellungen!
Wer soll was über dich erfahren? Entfernte Bekannte kennen zwar dein Gesicht – wie es dir im Moment geht, wann du Geburtstag hast und deine Telefonnummer wissen nur deine engen FreundInnen. Soll wirklich jede/r gleich sehen können, an welchem Ort das von dir hochgeladene Foto gemacht worden ist und wo du dich gerade befindest? Ist es dir recht, wenn FreundInnen dich auf ihren Beträgen und Fotos markieren können? Da die Voreinstellungen der verschiedenen Netzwerke meist großzügig ausgelegt sind und häufig verändert werden, müssen sie immer wieder von dir überprüft werden.
3. Sichere deinen Zugang!
Wähle ein sicheres Passwort und halte es auch vor deinen besten FreundInnen geheim. Wenn du dich auf fremden Geräten anmeldest (z.B. dem Smartphone oder Notebook des Freundes/der Freundin), achte darauf, dass das Passwort nicht gesichert wird und du dich am Ende der Benutzung wieder abmeldest. Nur so verhinderst du, dass andere Zugriff auf dein Profil haben und in deinem Namen Einträge veröffentlichen.
4. Wähle deine Freunde sorgfältig!
Erlaube nur „Freunden“ den Zugriff auf dein Profil und die von dir veröffentlichten Inhalte. Nimm nur Freundschaftsanfragen von Personen an, die du kennst. Damit machst du es Fremden oder entfernten Bekannten unmöglich, dich auch außerhalb des Internets aufzuspüren oder zu belästigen. Mit „Freundeslisten“ (z.B. enge FreundInnen, Familie, LehrerInnen …) kannst du noch gezielter steuern, wer welche Inhalte von dir sehen kann.
5. Teile dich bewusst mit!
Veröffentliche nur Beiträge, Texte, Fotos oder Videos, die du auch sonst deinen FreundInnen und Bekannten erzählen oder zeigen würdest. Das Löschen von Beiträgen ist keine Garantie, dass diese Einträge nicht trotzdem im Internet weiterverbreitet werden.
6. Sei respektvoll!
Auch im Internet gelten dieselben Umgangsformen und Kommunikationsregeln wie im physischen Leben: Zuhören, höflich bleiben, andere Meinungen akzeptieren, sich gegebenenfalls entschuldigen. Überlege: Möchtest du, dass jemand so mit dir oder so über dich spricht?
7. Beachte die Rechte anderer!
Es gibt im österreichischen Urheberrechtsgesetz das „Recht am eigenen Bild“. Wenn die Situation für die abgebildete Person nachteilig ist (z.B. Nacktaufnahme, Vollrausch …), ist die Veröffentlichung ohne Zustimmung des/der Betroffenen nicht erlaubt. Auch das Verwenden von Musikstücken, Bildern, Videos und Texten anderer unterliegt dem Urheberrecht. Eine Missachtung kann sehr teuer werden.
8. Wehr dich!
Du hast ein gesetzliches Recht auf Wahrung der Privatsphäre. Ohne deine Zustimmung dürfen keine privaten oder vertraulichen Informationen von dir im Internet veröffentlicht werden. Wehre dich gegen Belästigungen, anstößige Inhalte und Cyber-Mobbing! Dokumentiere den Vorfall mit Datum, Uhrzeit, Nutzername am besten mit einen oder mehreren Screenshots. Kontaktiere die Person und fordere sie auf, den Eintrag bis zu einer bestimmten Frist zu entfernen. Melde illegale Inhalte, unerwünschte Bilder oder Belästigung über die Meldefunktion des jeweiligen Netzwerk-Betreibers. Bei Problemen mit nachteiligen Inhalten kannst du dich auch an den Internet-Ombudsmann wenden.
9. Bestimme, wer bei dir mitliest!
Viele Apps und Anwendungen verlangen als Gegenleistung für ihre oft kostenlosen Angebote einen Zugriff auf alle deine Kontakte und/oder deinen Standort. Anbieter wie Facebook, Google, Amazon oder Apple registrieren alle Internetseiten, auf denen du surfst oder auf denen du „Gefällt mir“ klickst. Mit diesem Wissen über dich und deine FreundInnen verdienen sie Geld. Melde dich ab, wenn du aus einem der Sozialen Netzwerke aussteigst.
10. Mach Pause!
Social Media sind eine tolle Erweiterung, aber kein Ersatz für dein soziales Netzwerk im physischen Leben. Geh raus und triff deine FreundInnen und Bekannten auch da draußen wieder einmal.
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